Bioverfügbarkeit von Multivitamintabletten

Bioverfügbarkeit und Resorption – Was der Körper wirklich aufnimmt

Wer Multivitamintabletten einnimmt, möchte sicherstellen, dass der Körper die enthaltenen Nährstoffe auch optimal verwerten kann. Doch zwischen Einnahme und tatsächlicher Aufnahme ins Blut liegt ein komplexer Prozess. Die Bioverfügbarkeit eines Wirkstoffs beschreibt den Anteil eines Nährstoffs, der unverändert in den Blutkreislauf gelangt. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, unter anderem die Darreichungsform, Begleitstoffe und individuelle Einflüsse wie Ernährungsgewohnheiten oder der Gesundheitszustand des Verdauungssystems.

Was bedeutet Bioverfügbarkeit?

Die Bioverfügbarkeit ist ein Mass dafür, wie gut ein Nährstoff aus dem Verdauungstrakt ins Blut aufgenommen wird. Ist sie hoch, gelangt ein grosser Teil der zugeführten Vitamine und Mineralstoffe in den Organismus, wo sie ihre Funktionen erfüllen können. Ist sie niedrig, wird nur ein kleiner Teil tatsächlich verwertet, während der Rest ausgeschieden wird.

Darreichungsformen: Multivitamin-Tabletten, Multivitamin-Kapseln, Multivitamin-Brausetabletten, Multivitamin-Pulver

Die Bioverfügbarkeit kann je nach Darreichungsform variieren:
– Tabletten: Müssen im Magen erst zerfallen, bevor der Körper die Wirkstoffe aufnehmen kann. Die Qualität der Tablette, ihre Presshärte und verwendete Hilfsstoffe beeinflussen diesen Prozess.
– Kapseln: Lösen sich häufig schneller auf als Tabletten. Dies kann die Freisetzung der Wirkstoffe beschleunigen und die Aufnahme verbessern.
– Brausetabletten und flüssige Lösungen: Liefern bereits gelöste Nährstoffe. In vielen Fällen sind diese leichter verfügbar, da der Körper weniger Schritte benötigt, um die Substanzen aufzunehmen.
Pulver zur Einnahme in einem Getränk: kann individuell mit dem Getränkseiner Wahl eingenommen werden. Auch hier benötigt der Körper weniger Schritte um die Substanzen aufzunehmen.

Einfluss von Mahlzeiten und Begleitstoffen

Manche Vitamine benötigen bestimmte Nahrungsbestandteile, um besser aufgenommen zu werden. Fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K profitieren von der Einnahme mit einer Mahlzeit, die etwas Fett enthält. Gleichzeitig kann eine ballaststoffreiche Ernährung die Aufnahme mancher Mineralstoffe vermindern. Auch die Kombination von Vitaminen und Mineralstoffen untereinander spielt eine Rolle: Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme, während Kalzium und Eisen einander in der Aufnahme behindern können.

Individuelle Faktoren

Der Zustand des Verdauungstrakts, der allgemeine Gesundheitszustand und individuelle genetische Unterschiede können die Bioverfügbarkeit beeinflussen. Ein gesunder Darm mit intakter Schleimhaut erleichtert die Aufnahme. Stress, bestimmte Medikamente, Alkohol oder chronische Krankheiten können hingegen die Nährstoffresorption verringern.

Tipps zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit

– Nahrungsergänzungsmittel möglichst mit einer kleinen Mahlzeit einnehmen
– Auf ein hochwertiges Produkt mit geprüfter Qualität achten
– Darreichungsform wählen, die den persönlichen Bedürfnissen entspricht (z. B. Kapseln statt hart gepresster Tabletten)
– Eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Supplements oder Medikamenten berücksichtigen

Die Bioverfügbarkeit ist ein wesentlicher Faktor für die Wirksamkeit von Multivitaminpräparaten. Qualität des Produkts, individuelle Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sowie der allgemeine Gesundheitszustand bestimmen, wie viel von den zugeführten Nährstoffen tatsächlich im Körper ankommt. Wer diese Faktoren beachtet, kann die Aufnahme und damit den Nutzen seines Supplements optimieren.

Wissenschaftliche Quellen:

1. Heaney RP. “Factors Influencing the Measurement of Bioavailability, Taking Calcium as a Model.” J Nutr. 2001;131(4):1344S-1348S. doi:10.1093/jn/131.4.1344S.

2. Finkelstein JL, Layden AJ, Stover PJ. “Vitamin B-12 and Perinatal Health.” Adv Nutr. 2015;6(5):552–563. doi:10.3945/an.115.008201.

3. Leahy MJ, Janle EM, Yearsley JM, Rogers RB, Lila MA, Stewart JW. “Effect of Processing on the Polyphenol Content and Antioxidant Capacity of Fruits.” Acta Hortic. 2010;877:1015–1022. doi:10.17660/ActaHortic.2010.877.138.

4. Hurrell RF, Reddy MB, Juillerat MA, Cook JD. “Degradation of Phytic Acid in Cereal Porridges Improves Iron Absorption by Human Subjects.” Am J Clin Nutr. 2003;77(5):1213–1219. doi:10.1093/ajcn/77.5.1213.

 

 

 

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